Kapitel 7 – Fassadengrün und Kletterpflanzen
Wer die Möglichkeit hat, sollte seine Fassade begrünen und Kletterpflanzen wachsen lassen. Fassadengrün sind dichte, grüne Lebensräume eigener Art, die Nistmöglichkeiten für Vögel bieten und auch reiches Insektenleben beherbergen.
Zauneidechse © Marie-PietzschEfeu und Wilder Wein sind an erster Stelle zu nennen. Dabei gibt es zwei Arten von Wildem Wein: die Dreispitzige Jungfernrebe und die Selbstkletternde Jungfernrebe. Efeu und Wilder Wein benötigen keine Rankhilfe und können Hausfassaden und Mauern selbständig begrünen. Der Efeu lockt auch den Gartenbläuling an, der hier seine Eier ablegt. Wo es möglich ist, sollte man Hausfassaden und Mauern mit Efeu oder Wildem Wein eingrünen. Die Blüten beider Gewächse sind sehr ergiebig, teilweise brummen die blühenden Fassaden richtiggehend. Auch die Früchte des Wilden Weins und des Efeus sind bei Vögeln und Insekten gleichermaßen begehrt – daher Ampel auf Grün für eine Fassadenbegrünung.
Wertvolle Rank- und Kletterpflanzen sind auch die beiden heimischen Geißblatt-Arten, das Waldgeißblatt und das Echte Geißblatt (Gartengeißblatt). Die langen, trichterförmigen Blüten ziehen in den Abend- und Nachtstunden Nachtfalter magisch an, die dort mit langen Rüsseln Nektar saugen. Auch als Raupenfutterpflanze, etwa für den Hummelschwärmer, erfüllen die Geißblätter eine ökologisch wichtige Funktion.
Auch die Waldrebe (Clematis) ist eine Kletterpflanze von hohem ökologischen Wert, weil sie – haben Sie es gewusst? – zahlreichen Spannerarten als Raupenfutterpflanze dient. Diese Kleinschmetterlinge wiederum sind eine unverzichtbare Nahrungsgrundlage für unsere Fledermäuse. So schließt sich der Nahrungskreislauf.
Nicht originär heimisch, aber eine gute Bienenweide ist der Blauregen (Glyzinie). Diese auch optisch ansprechende Kletterpflanze ist besonders bei der Blauschwarzen Holzbiene beliebt, einer dunkelblau schillernden und sehr großen Wildbiene, sie sich begünstigt durch die Klimaerwärmung zunehmend in Deutschland ausbreitet.
