Naturschutz vor der Haustür

Der perfekte Wildgarten

Bestand an heimischen Laubbäumen

Großer SchillerfalterFoto: © Helmut J. Salzer / pixelio.de

Wer Platz hat, tut auch viel für die Natur, wenn er einen Bestand ökologisch wertvoller heimischer Laubbäume pflanzt.

Hervorzuheben sind besonders die folgenden Baumarten, die zahlreichen Schmetterlingen, Faltern und deren Raupen ebenso als Nahrungsgrundlage dienen wie diversen oft prächtigen Bockkäfern oder Blattkäfern:

Eiche (Stieleiche und Traubeneiche), Pappel (Zitterpappel und Schwarzpappel), Weide (insbesondere: Salweide, Reifweide, Lorbeerweide) und Erle (Schwarzerle und Grauerle).

Aber auch heimische Laubbäume wie Birke, Hainbuche, Gartenapfel, Pflaume oder Eberesche (= Vogelbeere) sind von ökologisch wichtiger Bedeutung für die heimische Tier-, Vogel- und Insektenwelt.

Die Eiche bietet Lebensraum für weit über 1.000 Arten und ist damit Spitzenreiter im Artenkarussel.

Wildbiene an PhaceliaWildbiene an Phacelia

An Schwarzpappel, Zitterpappel und Erle finden sich häufig schöne Blattkäfer, etwa der blaue Erlenblattkäfer oder der Pappelblattkäfer. Ganz abgesehen davon sind Schwarzpappel und Zitterpappel Nahrungspflanze für einige Raupen der schönsten heimischen Tagfalter und Nachtfalter, etwa der des kleinen Schillerfalters oder des Blauen Ordensbandes.

Leider findet man hierzulande die ökologisch bedeutsame Erle viel zu selten. Schwarzerle und Grauerle fallen ebenso wie die Zitterpappel allzu oft der ökologisch fatalen Auslichtung der Wälder von vermeintlich wertlosen „Weichhölzern“ zum Opfer.

Auch bei den für die Tierwelt unschätzbar wichtigen Weiden setzt die Fortwirtschaft gerne die Säge an. So leben an den schmalblättrigen Weidenarten, etwa der Reifweide oder der Korbweide, die Raupen so atemberaubend schöner Falter wie die des Abendpfauenauges oder des Roten Ordensbandes. Die Salweide ist ohnehin eine der bedeutendsten Nahrungspflanzen für Raupen heimischer Tagfalter und Nachtfalter.

WegwarteWegwarte

Von großer Bedeutung für die Tier- und Insektenwelt sind auch die genannten Obstbäume, etwa Apfelbaum oder Pflaume.

Die Hainbuche ist Nahrungspflanze so auffälliger Käferarten wie dem Feldmaikäfer oder dem Gartenlaubkäfer.

Die Beeren der Eberesche sind eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Vogelarten.

Ein echter Geheimtipp - wenngleich nicht originär heimisch - ist auch der Bienenbaum (Stinkesche, Tausendblütenbaum). Der hohe Nektargehalt der Blüten des Bienenbaums, Trachtwert genannt, lockt unzählige Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge an. Von den heimischen Gehölzen weist nur der Faulbaum einen ähnlich hohen Nektargehalt (Trachtwert) auf.

Von ökologisch minderer Bedeutung, gleichwohl (leider) häufig gepflanzt: der Ahorn. Ahorn und Esche werden leider allzu oft gesetzt, obwohl deren ökologischer Wert für die heimische Tierwelt gering ist.

Wer seinen Garten mit heimischen Laubbäumen und Wildsträuchern anstatt mit Koniferen oder Ziersträuchern (leider immer beliebter, gleichwohl alles andere als heimisch und ökologisch schlicht unsinnig: der Kirschlorbeer) ausstattet, wird reiches Leben ernten. Nicht nur Hummeln, Schmetterlinge und Falter, auch eine Vielzahl seltener Vögel wird sich bald einfinden.

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