Naturschutz vor der Haustür

Der perfekte Wildgarten

Wildsträucherhecke

FaulbaumFaulbaum

Bei den gepflanzten Sträuchern sollte es sich ausschließlich um heimische Arten handeln. Als wichtigste Insektensträucher, die zahlreiche heimische Schmetterlinge, Falter, Hummeln und Wildbienen anlocken und einer Vielzahl von Schmetterlingsraupen als Futterpflanzen dienen, sind zu nennen: Schlehe, Faulbaum, Kreuzdorn, Salweide, Reifweide und Lorbeerweide. Aber auch andere heimische Sträucher wie Haselstrauch, Kreuzdorn, verschiedene Weidenarten (insbesondere: Reifweide, Lorbeerweide), Hundsrose (= Heckenrose), Brombeere, Wildapfel (= Holzapfel), Gewöhnlicher Schneeball, Rote Heckenkirsche, Wald-Geißblatt, Eingriffeliger Weißdorn oder Schwarzer Holunder leisten einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz im eigenen Garten. Dasselbe gilt für die Halbsträucher Färberginster, Besenginster, Schwarzer Geißklee und Blasenstrauch.

KornblumeRaupe des Zitronenfalters an Faulbaum

Der Faulbaum etwa stellt mit seinen äußerst nektarhaltigen Blüten, die von April bis Oktober blühen, nicht nur eine wichtige Nektarquelle für Wildbienen und Hummeln dar, er ist auch zusammen mit dem ebenfalls wertvollen Kreuzdorn die einzige Futterpflanze der Raupe des Zitronenfalters. Auch reicht bereits ein einzelner Faulbaum-Strauch um einen kleinen leuchtend-dunkelblau gefärbten Schmetterling anzulocken: den Faulbaum-Bläuling. Seine Raupe lebt ebenfalls an Faulbaum. Der Faulbaum darf ebenso wie der Kreuzdorn in keinem Naturgarten fehlen!

Die Schlehe ist ein wertvolles Vogelschutzgehölz und dient zahlreichen Falterraupen als Futterpflanze. Im zeitigen Frühjahr sind die Schlehenblüten eine wichtige Nektarquelle. Für Schmetterlinge und deren Raupen ist die Schlehe einer der wichtigsten Sträucher überhaupt. Auch die zeitig blühende Salweide ist ebenso erste Nektarquelle nach kalten Wintern wie sie zahlreichen Raupen seltener und prachtvoller Schmetterlingsarten als Futterpflanze dient, etwa der Raupe des Großen Schillerfalters. Ebenfalls als Schmetterlingspflanzen unverzichtbar sind die Weidenarten Reifweide und Lorbeerweide. Salweide und Reifweide sind beide ein absolutes Muss für jeden Naturgarten!

WildsträucherheckeSommerflieder mit Admiral

Von absolut überragender ökologischer Bedeutung (wenngleich nicht originär heimisch) ist auch der Sommerflieder (Schmetterlings­strauch), dessen rosa- bis lilafarbenen Blütentrauben von hiesigen Schmetterlingsarten gerne besucht werden, etw vom Tagpfauenauge oder dem Kleinen Fuchs. Besonders die beiden Sorten buddleja davidii "Black Knight" und "Pink Delight" üben auf Schmetterlinge, Schwebfliegen und Hummeln eine magnetische Anziehung aus.

Hervorzuheben ist auch der Haselstrauch, dessen Blätter nicht nur einer Vielzahl von Falterraupen als Nahrungsgrundlage dienen, sondern auch prächtigen Käferarten wie dem Gartenlaubkäfer oder dem Feldmaikäfer.

Schließlich ist unbedingt zu erwähnen der Gewöhnliche Schneeball, dessen Blätter regelmäßig vom Schneeballblattkäfer und dessen Raupen frequentiert werden. Diese wiederum dienen zahllosen Vögeln als Nahrung. Leider wird auch dieser wichtige Strauch viel zu selten gepflanzt.

Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die Rote Heckenkirsche und das Wald-Geißblatt. Deren Blätter dienen nicht nur der Raupe des Hummelschwärmers als Nahrungsgrundlage, sondern auch der Raupe des Kleinen Eisvogels.

Eine besondere Bedeutung für Wildbienen, insbesondere für die Große Holzbiene, haben die Halbsträucher Färberginster, Besenginster, Schwarzer Geißklee und Blasenstrauch.

Im Garten sollten die genannten Sträucher daher nicht fehlen. Insbesondere der Faulbaum und die Schlehe haben als Garanten für eine größtmögliche Artenvielfalt in Garten oder Balkon einen Stammplatz verdient.

Für den Blütenreichtum sorgt der Sommerflieder, wobei besonders die Sorten Buddleja davidii "Black Knight" und Buddleja davidii "Pink Delight" auf Schmetterlinge, Schwebfliegen und Hummeln eine magnetische Anziehung ausüben.

ZauneidechseZauneidechse

Die Beeren des Schwarzen Holunder sind bei Vögeln äußerst beliebt. Von ökologisch minderer Bedeutung, gleichwohl (leider) häufig gepflanzt: der Hartriegel.

Feldahorn, Hartriegel, Kornelkirsche und Liguster werden zwar oft von Landschaftsarchitekten gepflanzt, sind jedoch allesamt von minderer ökologischer Bedeutung für die heimische Tierwelt.

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